Deutsche Demokratische Republik
Rettungsmedaille

1. Ausführung (1954 - 1968):
Medaille Vorderseite
"FÜR LEBENSRETTUNG"
Medaille Rückseite
Interimsspange
Etui

2. Ausführung (1968-1990):
Medaille Vorderseite
"FÜR LEBENSRETTUNG"
Medaille Rückseite
Interimsspange
Etui

Verleihungszeitraum:  1954 - 1990
Rückseite: Staatswappen der DDR, seit 1968 zusätzlich Umschrift "DEUTSCHE DEMOKRATISCHE REPUBLIK"
Verleihung für: Die Verleihungsbedingungen wurden wiederholt neu geregelt. In der letzten Fassung der Verleihungsbedingungen heißt es, daß die Medaille für die Errettung von Menschen aus Lebensgefahr verliehen wird, wenn die Rettungstat unter eigener Lebensgefahr durchgeführt wurde.
Band: bis 1968 weiß, danach blau mit weißem Mittelstreifen
Material: bis 1972 Silber 900, danach Bronze versilbert, etwa ab 1981 Bronze vernickelt.
Abmessungen: bis 1968: ovale Form, 48 mm hoch, 39 mm breit
ab 1968: runde Form, 30 mm Durchmesser; Spange 24 mm x 14 mm

Die Rettungsmedaille wurde am 28. Mai 1954 gestiftet. Die erste Ausführung der Medaille ist oval, an der Unterkante der Rückseite ist die Verleihungsnummer eingeschlagen (von 1954 bis 1955 im Rand, von 1956 bis 1960 in einem erhabenen Feld, von 1960 bis 1967 auf einem vertieftem Feld).
Der vorbildliche Einsatz bei einem Lebensrettungsversuch oder bei einer Rettungstat, die nicht unmittelbar unter eigener Lebensgefahr durchgeführt wurden, konnte durch ein Anerkennungsschreiben des Ministers des Innern und Chefs der Deutschen Volkspolizei gewürdigt werden.
Die Medaille wurde nur an Einzelpersonen verliehen. Sie konnte mehrmals verliehen werden. Zur Medaille gehörte eine Prämie (500,- M) oder ein Sachgeschenk im gleichem Wert. Die Medaille wurde auf der linken oberen Brustseite getragen (bis 1968 rechte obere Brustseite). Die Verleihung erfolgte auch an Minderjährige. Die runde Ausführung wurde etwa 2000 mal verliehen.

Die Verleihungsurkunden zur 1. Ausführung hatten das Format DIN A3, mittig gefaltet und waren in eine weiße Urkundenmappe eingelegt. Die Urkunde trug die Verleihungsnummer.
URKUNDE / Zum Zeichen der Würdigung des mutigen und entschlossenen Handelns unter Gefährdung des eigenen Lebens bei der Rettung von Menschen aus Lebensgefahr wird Herrn Willi Sandmann im Namen der Regierung der Deutschen Demokratischen Republik die Rettungsmedaille verliehen

Weiterhin wurden Trageausweise im Format 100x67 mm ausgegeben.
Doris Gedowski geboren am 7.5.1956 wurde die Rettungsmedaille verliehen

Die Verleihungsurkunden zur 2. Ausführung hatten das Format DIN A3, mittig gefaltet und waren in eine rote Urkundenmappe eingelegt. Die Urkunde trug die Verleihungsnummer, die mit dem 2. Modell neu beginnend durchnummeriert wurden.
MINISTERRAT DER DEUTSCHEN DEMOKRATISCHEN REPUBLIK / MINISTERIUM DES INNERN / Zum Zeichen der Würdigung des mutigen und entschlossenen Handelns unter Gefährdung des eigenen Lebens bei der Rettung eines Menschen aus Lebensgefahr wird dem Jungpionier Jörg LÖffler die Rettungsmedaille verliehen

Beispiele für Verleihungen:
Hauptfeuerwehrmann Martin Schultheiß erhielt 1955 die Rettungsmedaille für die Rettung dreier Kameraden. Bei einem Wohnungsbrand in Leipzig waren drei Feuerwehrmänner in die brennende Wohnung vorgegangen und aufgrund der starken Hitze- und Rauchentwicklung ohnmächtig geworden. Als Martin Schultheiß bemerkte, das den Kameraden etwas zugestossen sein musste, stieg er ohne zu zögern in die Wohnung ein, konnte die Kameraden finden und unter Aufbietung all seiner Kräfte zum Fenster schaffen, von wo sie über die Steckleiter nach unten gebracht wurden [1].

1985 erhielt Rudolf Ring, Feuerwehr Schleiz, die Rettungsmedaille. Er stieg in einen senkrechten Bergwerksschacht bis in 20 Meter Tiefe und rettete einen 14jährigen Jungen, der hier eingeschlossen war.

Quellen:  [1] "Unser Brandschutz", Heft 6/1955
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